Gerinnungshemmung und Antikoagulation
Zur Behandlung der venösen Thrombose werden Medikamente zur Gerinnungshemmung (im Volksmund sognannte „Blutverdünner“ ) vom Arzt verschrieben. Diese Antikoagulanzien hemmen die Gerinnselbildung und verhindern zum Einen, dass die Ausdehnung der Thrombose zunimmt und ermöglichen dem Körper zum Andern, die Thrombose im Verlauf selbst wieder aufzulösen.
Es gibt verschieden Antikoagulanzien die entweder unter die Haut gespritzt oder als Tablette eingenommen werden. In der Regel erfolgt die längerfristige Gerinnungshemmung in Form einer oralen Antikoagulation. Diese kann entweder mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) oder Direkten Oralen Antiokoagulantien (DOAKs) erfolgen. Die Entscheidung, mit welchem Antikoagulans die Therapie erfolgt, sollte für jeden Patienten individuell getroffen werden.
In bestimmten klinischen Situationen ist auch eine langfristige Therapie mit niedermolekularen Heparinen (NMH) oder unfraktionierten Heparinen (UFH) indiziert. So ist bei einer akuten Venenthrombose in der Schwangerschaft die Gabe von niedermolekularem Heparin die Therapie der Wahl. Niedermolekulare Heparine werden unter die Haut gespritzt (subkutane Injektion). Nach Verteilung im Körper werden bestimmte gerinnungsfördernde Faktoren im Blut gehemmt und das Wachstum des Thrombus blockiert. Die Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten und Direkten Oralen Antikoagulantien sollte in der Schwangerschaft vermieden werden.
Vitamin-K-Antagonisten (VKA)
Seit 60 Jahren werden Vitamin-K-Antagonisten zur Gerinnungshemmung eingesetzt. Dazu gehören u. a.: Marcumar® (Wirkstoff: Phenprocoumon), Falithrom® (Wirkstoff: Phenprocoumon), Coumadin® (Wirkstoff: Warfarin) und Sintrom® (Wirkstoff: Acenocoumarol). Diese Medikamente gehören zur Gruppe der indirekten Gerinnungshemmer: sie behindern die Bildung von Vitamin-K-abhängigen Gerinnungsfaktoren, die in der Leber produziert werden.
Die Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten erfordert regelmäßige Kontrollen des Blutgerinnungswerts. Der Blutgerinnungswert kann sich im Zusammenhang mit der Medikamentendosis, der über die Nahrung eingenommenen Vitamin-K-Menge sowie in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten stark verändern. Außerdem reagiert das Gerinnungssystem verzögert auf eine Änderung der Dosis.
Direkte Orale Antikoagulantien (DOAKs)
Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken, wurde in den vergangenen Jahren eine neue Generation von gerinnungshemmenden Medikamenten entwickelt, die direkt und somit auch schneller gegen bestimmte Gerinnungsfaktoren wirken, Direkte Orale Antikoagulantien (DOAKs) oder auch Neue Orale Antikoagulantien (NOAKs) genannt.
Bisher in Deutschland zugelassen sind die folgenden DOAKs Dabigatran (Pradaxa®), Rivaroxaban (Xarelto®), Apixaban (Eliquis®) und Edoxaban (Lixiana®) zur Behandlung von Beinvenenthrombose (und Lungenembolie). Die DOAKs sind in der Einnahme einfacher zu dosieren (regelmäßig 1 oder 2 Tabletten / Kapseln am Tag). Die Behandlung mit DOAKs verlangt keine Kontrolle des Blutgerinnungswertes.
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Folgende Risiken können unter anderem mit einer Thrombektomie-Behandlung verbunden sein: abrupter Verschluss des behandelten Gefäßes, akuter Myokardinfarkt, akutes Nierenversagen, Blutungen aus der Zugangsstelle, Schlaganfall, Tod, Dissektion, proximale oder distale Embolusbildung, Hämatome, Hämolyse, Blutungen, die eine Transfusion erfordern, Hypotonie / Hypertonie, Infektion an der Zugangsstelle, Schmerzen, Pankreatitis, Perforation, Pseudoaneurysma, Reaktionen auf Kontrastmittel, Thrombose / Okklusion, Vollständige Okklusion des behandelten Gefäßes, Gefäßaneurysma, Gefäßspasmen und Schädigungen der Gefäßwand oder Klappen.
Folgende Risiken können unter anderem mit der Anwendung von Filtern in der unteren Hohlvene (Vena cava inferior/VCI) verbunden sein: fehlerhafte Freisetzung oder Platzierung des Filters; Verrutschen oder Bewegen des Filters; Bildung von Blutgerinnseln auf dem Filter, was zu einer vollständigen Blockade des Blutflusses durch die Vena cava führen könnte; Hämatom (Bluterguss) oder Blutung an der Punktionsstelle; Infektion; Misserfolg bei der sicheren Anbringung des Filters und mögliches Wandern des Filters in Herz oder Lungen; Perforation der Vena cava, benachbarter Blutgefäße oder Organe durch einen oder mehrere Haken; Lungenembolie aufgrund der Manipulation des Einführkatheters mit nachfolgender Loslösung des Blutgerinnsels während der Filterplatzierung; Luftembolie während der Filterplatzierung; Thrombose an der Punktionsstelle; Tod durch Wandern von Blutgerinnseln in Herz und Lungen.
Sprechen Sie ausführlich mit Ihrem Arzt, um alle mit der Behandlung einer tiefen Venenthrombose einhergehenden Nutzen und Risiken genau zu verstehen.
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