Häufig gestellte Fragen 

  Was ist das May-Thurner-Syndrom?

MAY-THURNER-SYNDROM

Ursachen und Entstehung des May-Thurner-Syndroms

Die Vena cava (untere Hohlvene) beginnt im Bauchraum etwa auf Höhe des 5 Lendenwirbelkörpers. In ihr vereint sich das zum Herzen zurückströmende Blut aus Beinen sowie Becken- und Gesäßbereich aus der rechten unten linken Beckenvene (Vena iliaca). Parallel zu den Beckenvenen verlaufen die gleichnamigen Beckenarterien.

Auf der linken Seite gibt es nun eine besondere Situation: Hier überkreuzt die Arterie die Vene kurz vor deren Einmündung in die untere Hohlvene und übt dadurch Druck auf diese aus. Durch ihre Lage direkt vor der Wirbelsäule kann sie nicht ausweichen und es entsteht unter Umständen eine Engstelle in der Vene (= Beckenvenen-sporn). Der Druck durch die Arterie kann über die Jahre zu einer Venenverengung führen. Durch häufige Reparaturmechanismen in diesem Bereich verdickt sich die Venenwand mit der Zeit und das Gefäß wird immer enger. Es kommt zur Abflussbehinderung des Venenblutes mit Entstehung eines Staus, welcher sich besonders im linken Beckenbereich weiter ausbreiten kann. Dieser venöse Stau kann zu den Symptomen des May-Thurner-Syndroms führen.

Typische Symptome und Folgen des May-Thurner-Syndroms

Die Beckenvenenverengung verläuft in der Regel lange Zeit und bei vielen Menschen asymptomatisch. Die bloße Anlage einer Engstelle im Bereich der Kreuzbeinvenen ist noch nicht problematisch. Durch die unweigerlich zunehmende Verengung kann das Blut aus dem linken Bein mit der Zeit jedoch immer schwerer abfließen. Es staut sich in den Venen und wird vom Körper zumindest teilweise über andere Gefäße zur Hohlvene geleitet. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer Schwellung des linken Beins, der vermehrten Entstehung von Krampfadern sowie den damit einhergehenden Schmerzen im Bein. Häufig klagen die Patienten über linksseitige Unterbauch- und Leistenschmerzen.

Die schlimmste Folge des May-Thurner-Syndroms ist eine tiefe Venenthrombose. Durch den Blutstau im Rahmen der Venenverengung steigt das Thromboserisiko an. Durch die verminderte Flußgeschwindigkeit kann das Blut dort gerinnen und einen Thrombus ausbilden, der das ganze Gefäß verlegt. So leiden vielen Patienten mit einer Beckenvenenthrombose am May-Thurner-Syndrom.

Meist wird dieses erst nach Auftreten der Symptome einer Beckenvenenthrombose erkannt.

Typische Symptome einer Beckenvenenthrombose:

  • Schwellung des Beins mit Spannungsgefühl
  • Haut ist gerötet, eventuell auch mit Verfärbung ins Bläuliche
  • Überwärmung und Wärmegefühl im Bein
  • Schmerzen, die durch Hochlagerung gemildert werden können

BEI AUFTRETEN DIESER SYMPTOME IST UMGEHEND EINE ÄRZTLICHE KONSULTATION NOTWENDIG

Diagnose des May-Thurner-Syndroms

Bei Verdacht auf eine Verengung der Beckenvenen können Spezialisten dies mittels eines Ultraschalls untersuchen. Zur weiteren Diagnosesicherung wird sehr häufig eine Kernspintomographie (MRT) des Bauchraums angefertigt. Gerade für die Abbildung großer Venen sind diese Verfahren überlegen, da sie weitere zusätzliche Informationen über die Beschaffenheit des Gewebes liefern.

Die Therapie des May-Thurner-Syndroms und seiner Folgeerscheinungen

Bei einer leichten Symptomatik, die sich höchstens durch eine leichte Schwellung des linken Beins bemerkbar macht, verschreibt der behandelnde Arzt in der Regel einen Kompressionsstrumpf. Dieser verhindert den Blutstau im Bein und senkt das Thromboserisiko. Hat sich bereits eine Thrombose gebildet und wird das May-Thurner-Syndrom in diesem Zusammenhang diagnostiziert, steht erst einmal die Therapie der Thrombose im Vordergrund. Ist die akute Gefahr gebannt, erfolgt die Anamnese der Risikofaktoren für eine Thrombose und wie genau es zu deren Entstehung kommen konnte.

Bei einer starken Schädigung oder Verengung der Vena iliaca im Rahmen des May-Thunersyndroms kann durch spezielle Venenstents die verengte Beckenvene wieder geöffnet werden. Dies erfolgt in der Regel minimalinvasiv in speziellen Beckenvenenzentren. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass diese Eingriffe mehr als 50-mal/Jahr durchgeführt werden. Die Venenstents sorgen dafür, dass Venen sich nicht mehr verengen könen. Sie verbleiben lebenslang im Körper und werden von diesem in der Regel nicht als Fremdkörper angegriffen. Eine Blutverdünnung schließt sich nach der Stenteinsetzung für mehrere Monate an. Die Venenstents sollten in regelmäßigen Abständen durch Venenspezialisten mittels eines Ultraschalles untersucht werden.

Die Texte sind in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Thrombose erstellt worden.

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LEITFADEN HERUNTERLADEN

Folgende Risiken können unter anderem mit einer Thrombektomie-Behandlung verbunden sein: abrupter Verschluss des behandelten Gefäßes, akuter Myokardinfarkt, akutes Nierenversagen, Blutungen aus der Zugangsstelle, Schlaganfall, Tod, Dissektion, proximale oder distale Embolusbildung, Hämatome, Hämolyse, Blutungen, die eine Transfusion erfordern, Hypotonie / Hypertonie, Infektion an der Zugangsstelle, Schmerzen, Pankreatitis, Perforation, Pseudoaneurysma, Reaktionen auf Kontrastmittel, Thrombose / Okklusion, Vollständige Okklusion des behandelten Gefäßes, Gefäßaneurysma, Gefäßspasmen und Schädigungen der Gefäßwand oder Klappen.

Folgende Risiken können unter anderem mit der Anwendung von Filtern in der unteren Hohlvene (Vena cava inferior/VCI) verbunden sein: fehlerhafte Freisetzung oder Platzierung des Filters; Verrutschen oder Bewegen des Filters; Bildung von Blutgerinnseln auf dem Filter, was zu einer vollständigen Blockade des Blutflusses durch die Vena cava führen könnte; Hämatom (Bluterguss) oder Blutung an der Punktionsstelle; Infektion; Misserfolg bei der sicheren Anbringung des Filters und mögliches Wandern des Filters in Herz oder Lungen; Perforation der Vena cava, benachbarter Blutgefäße oder Organe durch einen oder mehrere Haken; Lungenembolie aufgrund der Manipulation des Einführkatheters mit nachfolgender Loslösung des Blutgerinnsels während der Filterplatzierung; Luftembolie während der Filterplatzierung; Thrombose an der Punktionsstelle; Tod durch Wandern von Blutgerinnseln in Herz und Lungen.

Sprechen Sie ausführlich mit Ihrem Arzt, um alle mit der Behandlung einer tiefen Venenthrombose einhergehenden Nutzen und Risiken genau zu verstehen.

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